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Bitte beachte: Ich bin weder Ärztin noch ausgebildete Menstruationsexpertin oder etwas in der Art. Alles, worüber ich hier schreibe, habe ich mir angelesen oder während meines eigenen Zyklus erfahren. Das soll für dich als Inspiration dienen, deinen eigenen Menstruationszyklus genauer zu beobachten und kennenzulernen. Falls du bemerkst, dass dein Zyklus sehr unregelmäßig ist, du sehr starke Schmerzen empfindest oder etwas in der Art, geh bitte unbedingt zu einer Ärztin und lass das dort abklären. Diese Artikel können und sollen nicht den Rat eines Facharztes ersetzen.
Was passiert grade?
Wenn es nicht zu einer Einnistung einer Eizelle kommt, fällt die Konzentration des Hormons Progesteron (Gelbkörperhormon) ab, genauso wie die Konzentration von Östrogen. Dieser Abfall setzt den Prozess in Gang, dass die oberste Hautschicht der Gebärmutterschleimhaut durch Kontraktionen der Gebärmuttermuskeln abgestoßen wird, zusammen mit etwa 50ml Blut. Diese Kontraktionen spüren wir anhand der Krämpfe während unserer Periode. Das ist natürlich sehr oberflächlich erklärt, aber ich möchte dir hier auch nur einen ganz groben Überblick geben, was in dieser Zeit passiert. Wenn du dich da genauer reinlesen möchtest, findest du im Internet etliche Artikel die die genauen Prozesse beschreiben, die während der Menstruation im Körper ablaufen. Ich möchte mich eher auf die Bereiche fokussieren, die weniger oft angesprochen werden. Also, wie fühle ich mich, was hilft mir und was tue ich.
Die Antworten darauf sind natürlich sehr individuell, daher kann ich sie nur für mich persönlich beantworten. Vielleicht geht es dir aber ähnlich wie mir und du findest hier Tipps, die dir ebenfalls helfen. Idealerweise wirst du sogar dazu inspiriert, dich selbst mal genauer zu beobachten in dieser Zeit und diese Fragen für dich selbst zu beantworten.
Wie fühle ich mich?
Während meiner Menstruation ist meine Energie auf dem absoluten Tiefpunkt. Ich könnte eigentlich die meiste Zeit des Tages schlafen. Wenn ich es mir erlauben kann, tue ich das auch. Ansonsten bin ich schon immer von starken Schmerzen während meiner Periode geplagt. Diese spüre ich allerdings nicht nur im Unterbauch als Krämpfe, sondern teilweise auch bis in den unteren Rücken als permanenten Schmerz, fast schon Kreuzweh. Manchmal kommt auch Schwindel hinzu und wenn die Schmerzen richtig fies sind, kann es passieren dass ich mich sogar übergeben muss deswegen.
Was hilft mir in dieser Zeit?
Ich benutze schon seit etwa einem Jahr einen Menstruationscup in Verbindung mit waschbaren Stoffbinden. Meist kündigt sich meine nahe Periode durch erste Blutstropfen während des Toilettengangs an. Dann benutze ich eine Stoffbinde und warte ab, bis die Menstruation sich komplett zeigt. Ist es soweit und die richtige Blutung beginnt, koche ich meinen Cup aus und setze diesen ein. Ich nutze die Stoffbinden aber weiterhin als Backup in meinem Slip. Das hat den Grund, dass der Cup bei mir so gut funktioniert, dass sowohl Blut als auch Schleimhaut ungestört abfließen können. Meine Periode dauert bei mir daher im Schnitte 2 bis max. 3 Tage, vom ersten bis zum letzten Tropfen Blut. Das bedeutet aber auch, dass innerhalb dieser Tage sehr viel Blut in kurzer Zeit abfließt. Der Menstruationscup hat am oberen Ende kleine Löcher die verhindern, dass ein Vakuum entsteht. Wenn er jetzt aber ziemlich voll ist und ich mich noch dazu bewege oder liege kann es sein, dass durch diese Löcher etwas Blut aus dem Cup ausläuft. Irgendwann ist der Cup eben auch mal voll und läuft über. Dieses Blut fange ich mit der Stoffbinde in meinem Slip auf. Nach etwa 1-2 Tagen kann ich auf den Cup verzichten und nutze nur noch die Stoffbinde, für die letzten Blutstropfen. Der Cup wird wieder ausgewaschen und die Stoffbinden werfe ich einfach in die Waschmaschine. Für mich ist diese Lösung ideal. Blut und Schleimhaut können so ungestört abfließen und werden nicht, wie bei einem Tampon, aufgestaut. Außerdem spare ich mir jede Menge Müll und Geld, da sowohl der Menstruationscup als auch die Stoffbinden einmalige Anschaffungen sind, die jahrelang benutzt werden können.
Der Menstruationscup ist von MeLuna. Mir gefällt daran, dass es den Cup dieser Marke in acht verschiedenen Größen und drei verschiedenen Weichheitsgraden gibt. Außerdem kannst du zwischen drei verschiedenen Griffvarianten wählen oder deine Tasse ganz ohne Griff bestellen.
Meine Stoffbinden habe ich bei Kulmine gekauft. Ich habe welche mit Flügeln, jeweils 3 in der Große Midi und Maxi.
Des Weiteren nehme ich während meiner Menstruation Magnesium ein. Diesen Tipp habe ich von Noemi Christoph, den sie mir mal in Berlin gab. (Zu Noemi komme ich übrigens später nochmal in diesem Beitrag zurück.) Ich beginne mit der Supplementierung von Magnesium bereits, sobald ich feststelle, dass sich meine Periode anbahnt, also gerne auch schon 1-2 Tage davor. Magnesium wirkt krampflösend, daher wird es von Sportler:innen zur Linderung von etwa Wadenkrämpfen eingenommen. Bei mir wirkt es zur Linderung der Unterleibskrämpfe während der Menstruation und es verhindert auch Migräneattacken, die ich früher gerne mal während meiner Periode bekommen habe. (Quasi als Kirsche auf der Sahnetorte, weil Bauchkrämpfe ja noch nicht genug sind). Magnesium zur Einnahme kannst du dir in jedem Drogeriemarkt besorgen oder du fragst in einer Apotheke danach. Ich nehme das in Tablettenform morgens, wie gesagt 1-2 Tage vor der Menstruation bis 1-2 Tage danach.
Daneben hilft mir Wärme sehr gut während meiner Periode. Ich nutze dazu ein Kirschkernkissen, das ich zu Hause im Ofen erwärme oder im Winter einfach eine Zeit lang auf die Heizung lege. Das Kissen kann übrigens auch in der Mikrowelle erwärmt werden. Wenn ich früher, als ich noch angestellt war, trotz Menstruation arbeiten musste, nahm ich mir das Kissen gerne mit ins Büro. Dort erwärmte ich es in der Büro-Mikrowelle und packte es anschließend in Höhe meines unteren Rückens auf den Schreibtischstuhl. Wenn ich die Wärme an dieser Stelle platziere, hilft das bei mir besonders gut und lindert nicht nur die Krämpfe, sondern auch die Kreuzschmerzen. Falls du nicht in einer sitzenden Tätigkeit arbeitest, hab ich gute Erfahrungen mit Wärmeumschlägen aus der Apotheke gemacht. Die kannst du dir wie einen Gürtel umschnallen und auch ganz diskret unter der Kleidung tragen. Diese sind allerdings nicht ganz günstig und leider auch nur für den einmaligen Gebrauch und somit leider nicht so nachhaltig. Es gibt aber auch mehrfach verwendbare Wärmegürtel.
Vielleicht geht es dir ähnlich wie mir und du verspürst während deiner Periode einen Appetit auf Schokolade, Chips oder andere als ungesund geltende Lebensmittel. Das ist völlig okay und ich finde, du solltest dir das auf keinen Fall verbieten. Ich esse dann gerne Zartbitterschokolade. Die gibt es in veganen Varianten und sie stillt die Lust auf Süßes, ohne dass ich sofort die ganze Tafel verputzen möchte. Chips gönne ich mir manchmal auch, aber meist halten diese nicht, was sie versprechen und schmecken schlicht nicht. (Tipps für leckere vegane Chips gerne in die Kommentare). Übrigens, seit ich auf meinen Körper höre weiß ich, dass diese Zeit der Süßigkeiten vorbeigeht. Schon bald nachdem meine Periode vorbei ist, hab ich viel mehr Lust auf Lebensmittel wie Obst, frisches Gemüse usw. Daher ist das für mich auch kein Problem, mir gerade jetzt Schokolade und andere, vermeintlich ungesunde Sachen zu gönnen.
Was hilft mir noch?
- Auf dem Bauch liegend schlafen. Ich finde, damit sind die Schmerzen oft besser auszuhalten
- Frische Luft und Bewegung. Wenn ich wirklich lange auf der Couch gelegen habe, giert mein Körper praktisch danach, sich wieder zu bewegen. Entweder durch einen ausgedehnten Spaziergang oder durch leichtes Radfahren. Frische Luft hilft außerdem gegen das schwummerige Gefühl, dass ich oft während meiner Menstruation im Kopf spüre
- Yoga. Ich mag Yoga sowieso und praktiziere es am liebsten jeden Tag, gerne morgens nach dem Aufwachen. Während meiner Menstruation greife ich auf Asanas zurück, die den Fokus mehr auf Halten und Dehnen als auf Dynamik setzen. Diese Anleitung von Adriene Mishler (Yoga with Adriene) nutze ich sehr gerne.
Was tue ich?
Jetzt wird’s richtig spannend. Denn hier dreht es sich darum, wie ich diese Zeit am besten nutzen kann und in meine Terminplanung integriere.
Ehrlich gesagt, wenn es geht versuche ich während meiner Menstruation überhaupt keine Termine zu vereinbaren. Ich bin zu der Zeit am liebsten zu Hause. Nicht zuletzt auch, weil ich innerhalb kurzer Zeit sehr viel Blut verliere. Neben dem Aspekt, dass ich daher oft auf Toilette renne, ist dieser Blutverlust auch anstrengend für mich. Ich bin schon mehrmals während meiner Menstruation einfach umgekippt, weil ich nicht auf meinen Körper gehört und mal einen Gang runtergeschaltet habe. Ich mag es auch nicht gerne, in dieser Zeit viele Menschen um mich herum zu haben. Ich brauche Ruhe um ganz bei mir und meinen Gedanken sein zu dürfen. Es gibt einen Ansatz, den Menstruationszyklus anhand der Jahreszeiten zu beschreiben. Die Menstruation ist in diesem Fall der Winter. Ich mag das sehr, schafft diese Beschreibung doch genau das Bild, welches ich während dieser Zeit habe. Winter ist die Phase, in der wir uns meist lieber drinnen aufhalten. Wir ziehen uns zurück, werden ruhiger, reflektieren mehr und sind dankbar für Wärme die von außen zugeführt wird. Genauso verhält es sich während der Menstruation.
Die Periode ist für mich eine Zeit der Reinigung und Reflexion. Nicht nur mein Körper wird gereinigt, sondern ich versuche auch meinen Kopf und mein Denken einer Reinigung zu unterziehen. In dieser Zeit fällt es mir besonders leicht, in mich zu gehen, zu reflektieren und Pläne für die nächste Zeit zu erstellen. Ich lasse los, was nicht mehr zu mir passt und wähle aus, was ich zukünftig in mein Leben integrieren möchte.
Ich schreibe in dieser Zeit besonders gerne Dinge auf, mein Notizbuch füllt sich mit neuen Ideen und Gedanken. Für mich ist die Menstruation längst nicht mehr nur ein notwendiges Übel, sondern ich zelebriere sie. Mal mehr, mal weniger äußerlich sichtbar. Doch ich nehme sie für mich selbst mittlerweile sehr bewusst wahr und empfinde Dankbarkeit für den wunderbaren Prozess, den mein Körper unterläuft.
Ich habe ja weiter oben im Text schon über Noemi Christoph geschrieben. Hier möchte ich sie nochmal im Speziellen Erwähnen. Zum einen, weil ich durch sie viele Anregungen über die Beschäftigung mit der Menstruation erhalten habe. Durch ihren Instagram-Kanal, in dem sie sehr viel Aufklärungsarbeit zu diesem Thema leistet, durch ihren Blog aber auch durch persönliche Gespräche (und sei es nur als Textnachricht). Wenn du einen Weg suchst, deine Menstruation bewusster wahrzunehmen und ihr dafür vielleicht sogar ein Ritual zu widmen, kann ich dir folgenden Blogbeitrag von Noemi ans Herz legen. https://noemichristoph.com/ein-ritual-fuer-die-menstruation/
Hier beschreibt Noemi ihr persönliches Menstruations-Ritual, das sie zu Beginn jedes Zyklus durchführt. Vielleicht wäre das ja auch etwas für dich, um deine Periode bewusster zu erleben.
Natürlich verstehe ich, wenn du die Menstruation (noch) nicht als etwas Positives erkennen kannst. Eine Zeit die geprägt ist von Blut und Schmerzen, in der wir uns permanent unsauber fühlen (oder von der Gesellschaft eingeredet bekommen, dass wir es sind) führt nicht gerade zu Glücksgefühlen. Aber andererseits wird es Zeit, dass die Menstruation endlich aus der Ecke hervortritt und in der Mitte der Gesellschaft Platz findet. Überleg mal, wann du deine Periode das erste Mal bekommen hast und wie lang, wie viele Jahrzehnte, sie ein Teil deines Lebens sein wird? Es wird Zeit, dass wir uns deshalb nicht mehr verstecken und dass wir aufhören, im Flüsterton hinter vorgehaltener Hand darüber zu reden. Hygieneprodukte während der Produkte sind keine Drogen, die heimlich beschafft werden müssen, dennoch fühlt es sich manchmal so an. Wer von uns hat nicht schon heimlich eine Freundin oder Kollegin beiseite genommen um sie zu fragen, ob sie was dabei hat…für…naja… „die Tage, du weißt schon“. Schluss damit. Schluss mit der Scham, Schluss mit Bezeichnungen wie Plage und Übel. (Von Begriffen wie Erdbeerwoche etc. fange ich gar nicht erst an).
Sei dankbar, dass dein Körper funktioniert. Sei dankbar, für diese Reinigung und den Neubeginn. Und ja, nimm dir diese Zeit für dich, so gut es geht. Das ist die Zeit, um egoistisch zu sein und dich in den Vordergrund zu stellen. Ich weiß, das geht nicht immer. Aber der erste Schritt ist, dass du es versuchst und diese Priorität für dich selbst setzt. Aber hey, du musst trotzdem keine Heldin sein. Wenn du starke Schmerzen hast, halte nicht unnötig aus. Nimm dir eine Schmerztablette oder geh zu deiner Ärztin und rede mit ihr darüber. Vielleicht redest du mit ihr auch mal über das Thema Endometriose. Lass dich nicht abwimmeln, frag ihr Löcher in den Bauch.
So, das war jetzt ganz schön viel Input, aber die Menstruation ist ja eben auch ein komplexes Thema. Natürlich musst du sie nicht so angehen, wie ich das tue aber ich hoffe mein Beitrag hier hat dir dennoch geholfen, diese Zeit mit anderen Augen zu sehen. Vielleicht kannst du dich etwas mit deiner Periode versöhnen und hast hier den ein oder anderen Tipp gefunden, um sie dir erträglicher zu gestalten. Es würde mich sehr freuen zu hören, ob dieser Artikel hilfreich für dich war oder ob du andere Tipps für die Menstruation hast.
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